Der Wels erreicht eine Länge von bis zu 300 cm, ein Gewicht von 200 kg und kann bis zu 80 Jahre alt werden.
Anmerkung: Störe werden noch größer, sind aber keine reinen Süßwasserfische.
Der Europäische Wels bevorzugt tiefe, langsam fließende Flüsse, die im Sommer eine Temperatur von über 20 Grad Celsius erreichen sowie warme Seen. Die Wasserqualität und der Sauerstoffgehalt ist für den Wels hingegen nicht so wichtig. Im Bereich von Flussmündungen kommt der Wels auch bis ins Brackwasser vor. Das Temperaturoptimum des Welses liegt bei 25 bis 27 Grad Celsius, niedrigere Wassertemperaturen verträgt der Wels, allerdings kann das Wachstum dann eingeschränkt sein kann.
Welse sind stämmige Fische mit langgestrecktem Körper, haben einen relativ flachen Kopf mit einem breiten Maul.
Der Kopf macht in etwa 20 Prozent der Gesamtlänge des Fisches aus.
Die Augen des Welses sind relativ klein.
Der Wels verfügt über zwei lange, knorpelverstärkte, hoch bewegliche Barteln am Oberkiefer sowie vier kürzere unbewegliche Barteln am Kinn.
Die vorderen Nasenöffnungen sind deutlich erkennbar und liegen zwischen den Oberkieferbarteln auf selber Höhe. Die hinteren Nasenöffnungen liegen dicht dahinter und sind ebenfalls gut entwickelt.
Der Wels (Silurus glanis) verfügt über viele kleine, nach hinten gerichtete, scharfe Zähne, welche in mehreren Reihen hintereinander angeordnet sind.
Die Körperoberseite von Silurus Glanis ist meist dunkel und reicht von schwarz über dunkelbraun bis dunkelolivgrün, oft zusätzlich auch noch marmoriert. Die Seiten sind heller, die Bauchseite ist hell bis weißlich gefärbt. Es kommen beim Wels auch einfarbige, schwarzblaue sowie albinotische Exemplare vor.
Der Körper ist im vorderen Bereich kräftig gebaut und hat einen eher runden Querschnitt, im hinteren Bereich ist er seitlich abgeflacht und schlanker. Eine vollständig entwickelte Seitenlinie (Seitenlinienorgan), mit welcher der Fisch schon kleinste Druckunterschiede fühlen kann, verläuft entlang der Flanken.
Die Haut von Welsen ist vollständig schuppenlos, glatt und schleimig.Die Brustflossen sind groß und kräftig und reichen bis zum Ansatz der Bauchflossen. Die Rückenflosse befindet sich am Ende des ersten Körperdrittels und ist sehr klein. Die Afterflosse ist lang und verläuft langgestreckt bis zur Schwanzflosse, die beiden Flossen sind aber nicht miteinander verbunden.
In Mitteleuropa fällt die Laichzeit meist in die Monate Mai bis Juli. Die Wassertemperatur sollte dann 18 bis 22 Grad Celsius betragen, unter 18 Grad laicht der Wels (Silurus glanis) in der Regel nicht ab. Bleibt es in einem Jahr zu kalt, kann sich der Rogen zurückbilden und der Wels nimmt in dieser Zeit nur wenig Nahrung zu sich.
Der männliche Wels bereitet meistens einen Laichplatz vor, indem er in flachen Uferbereichen mit Schwanzschlägen eine Mulde (Laichgrube) ausspült und danach mit seinem Maul Pflanzenmaterial an den Untergrund drückt.
Die Paarung findet meist in den Abendstunden oder nachts statt und dauert in der Regel ein bis zwei Stunden.
Das Welsweibchen legt die Eier zur Fortpflanzung in der Laichgrube ab, wo sie vom Mänchen befruchtet werden.
Je nach Größe und Ernährungszustand des Weibchens werden pro Kilogramm Körpergewicht 20.000 bis 25.000 Eier mit einem Durchmesser von 1,4 bis 2 Millimeter produziert.
Nach der Befruchtung schwellen die klebrigen Eier an und erreichen bis zum Schlüpfen einen Durchmesser von bis zu 4,5 Millimeter.
Abhängig von der Wassertemperatur schlüpfen die Larven nach 2 bis 3 Tagen.
Weitere 2 bis 3 Tage später, beginnen die vorerst hilflosen und lichtempfindlichen Larven sich aktiv zu bewegen.
Nach ca. 8 weiteren Tagen ist der Dottersack aufgebraucht und die Larven beginnen Nahrung zu suchen.
Nach ca. 20 Tagen haben die jungen Welse eine Länge von 2,2 bis 2,5 Zentimeter erreicht und wandeln sich von der Larve zum Fisch.
Bis zu diesem Zeitpunkt haben sie sich überwiegend von Insektenlarven, Krebstieren und Zooplankton ernährt. Jetzt beginnen sie auch bereits anderer Fischbrut nachzustellen.
Bei Nahrungsmangel kommt es unter den kleinen Welsen auch zu Kannibalismus.
Bereits im ersten Jahr erreichen die kleinen Welse eine Länge von durchschnittlich 20 bis 30 cm, je nach Nahrungsangebot auch maximal 50 cm und bis zu 500 Gramm Gewicht.
Die Geschlechtsreife erreicht der Wels (Silurus glanis) meist mit 3 bis 4 Jahren bei einem Gewicht von 1 bis 2 kg und einer Länge von ca. 60 cm.
Welse (Silurus glanis) ernähren sich von lebenden und toten Fischen, Würmern, Egeln, Schnecken, Muscheln, Krebsen, Fröschen und gelegentlich auch von Wasservögeln und sogar von kleinen Säugetieren.
Speziell in der warmen Jahreszeit, fressen auch große Welse kleine Beute bzw. alles, was ihnen vor das Maul kommt.
Die Aktivität von Welsen ist im Jahresverlauf stark von der Temperatur und der Verfügbarkeit von Beute abhängig.
Welse reagieren auch empfindlich auf Schwankungen der Wassertemperatur.
Sinkt die Wassertemperatur rasch, wird der Wels passiv. Steigt die Temperatur schnell an, so steigert sich die Aktivität von Welsen wie bei kaum einer anderen Fischart.